Die EM steckt jeden an

Wenn am 10. Juni die Fußball-EM startet und viele Menschen gemeinsam den Stars zujubeln, ist die Gefahr sich mit Windpocken anzustecken besonders hoch. Foto: djd/www.gsk.com

Fußballfieber ja – aber keine Chance den Windpocken

(djd). Windpocken sind eine hoch ansteckende Virus-Erkrankung, die vorrangig durch Tröpfcheninfektion beim Niesen, Husten oder Sprechen übertragen wird. Wer sie noch nicht hatte und nicht dagegen geimpft wurde, steckt sich beim Kontakt mit einem erkrankten Menschen fast immer an – dazu reicht es schon, sich mit ihm im selben Raum aufzuhalten. Wenn am 10. Juni 2016 die Fußball-Europameisterschaft in Frankreich startet und viele Fans gemeinsam den Fußballteams zujubeln, ist die Ansteckungsgefahr besonders hoch. Eine Impfung kann vor einer Infektion schützen und auch der möglichen Folgeerkrankung Gürtelrose vorbeugen.

Die Kinderkrankheit „Windpocken“ wird von Varizella-Zoster-Viren verursacht, die zu den Herpes-Viren gehören. In der Regel verläuft die Erkrankung bei gesunden Kindern ohne schwere Komplikationen. Eine häufige Folge der Windpockenerkrankung ist aber eine sogenannte Sekundärinfektion, bei der sich der typische, juckende Hautausschlag ein weiteres Mal durch Aufkratzen der Wunden entzündet. Neugeborene, Personen mit einem geschwächten Immunsystem sowie Schwangere können allerdings auch schwere Krankheitsverläufe durchmachen. Nach einer Windpockeninfektion verbleiben die Viren in den Nervenzellen des Rückenmarks. Unter bestimmten Umständen – etwa bei einer geschwächten Immunabwehr – kann die Infektion Jahre später wieder aufflammen und eine Gürtelrose auslösen, die oft von starken und monatelang anhaltenden Schmerzen begleitet ist.

Impfkommission empfiehlt zwei Impfungen

Seit 2004 empfiehlt die Ständige Impfkommission (STIKO) eine Schutzimpfung für alle Kinder, die meistens im Rahmen einer Kombinationsimpfung mit Masern, Mumps und Röteln erfolgt. Auch Jugendlichen, Frauen mit Kinderwunsch und Menschen mit bestimmten Erkrankungen wie einer starken Neurodermitis, wird die Impfung empfohlen, wenn sie noch keine Windpocken hatten. Seit 2009 wird zu einer zweiten Impfdosis geraten – dann steigt die Schutzrate auf fast 100 Prozent an.

Die EM steckt jeden an